Hygiene im Kindergarten: Worauf kommt es wirklich an?

Erfahren Sie, wie Sie Ihre Kita wirklich sauber halten und den Hygieneplan einhalten können.

Das Wichtigste auf einen Blick:

Hygiene im Kindergarten ist essentiell, da Kinder durch häufiges Berühren und Erkunden ihrer Umgebung leicht Krankheitserreger übertragen, wodurch eine sorgfältige Reinigung und Hygienepraxis zum Schutz ihrer Gesundheit unverzichtbar wird. Die drei wichtigsten Maßnahmen sind daher:

  • Regelmäßiges und gründliches Händewaschen
  • Sorgfältige Reinigung und Desinfektion von Oberflächen und Spielbereichen
  • Spezifische Schulung und Einsatz spezialisierter Reinigungskräfte

Kleinkinder sind von Natur aus neugierig und erkunden ihre Umgebung oft mit Händen und Mund. Sie fassen alles an und stecken alles in den Mund, dadurch können Keime besonders schnell übertragen werden. Eine sorgfältige Reinigung Ihrer Kita ist daher unerlässlich, um eine hygienische Umgebung zu schaffen. Von versteckten Essensresten und Farbflecken an der Wand bis zu kleinen Missgeschicken im Bad, die Hygienepläne sind das A und O.

Ein effektiver Hygieneplan dient im Kindergarten einem wesentlichen Ziel: Das Risiko der Übertragung von Infektionen und Krankheiten drastisch zu reduzieren und somit Kinder, Personal, Eltern sowie Besucher zu schützen. Dieser Plan geht über bloße Schutzmaßnahmen hinaus, indem er auch pädagogische Elemente beinhaltet. Es ist entscheidend, Kindern auf eine spielerische und verständliche Weise die Wichtigkeit und Anwendung guter Hygienemaßnahmen nahezubringen.

Gemäß § 36 Abs. 1 des Infektionsschutzgesetzes sind Kindertageseinrichtungen dazu verpflichtet, einen maßgeschneiderten Hygieneplan zu entwickeln und zu dokumentieren. Dieser Plan soll nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern auch flexibel auf die spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten der jeweiligen Kita zugeschnitten sein. Dadurch wird sichergestellt, dass der Hygieneplan effektiv zur Vorbeugung und Bekämpfung von Infektionen beiträgt. Dies beginnt mit grundlegenden Dingen, wie der Händehygiene.

Hände sind tägliche Berührungspunkte mit unserer Umwelt und anderen Menschen, wodurch sie oft unbemerkt zu Überträgern von Krankheitserregern werden. Deshalb ist eine sorgfältige Handhygiene die effektivste Maßnahme, um Infektionen in der Kindertagesbetreuung vorzubeugen und unsere Gesundheit zu schützen.

Konkrete Maßnahmen für eine bessere Handhygiene:

  • Regelmäßiges Händewaschen: Beim regelmäßigen Händewaschen ist darauf zu achten, dass man die Hände gründlich mit Seife und warmem Wasser für mindestens 20 Sekunden wäscht, um Keime und Schmutz effektiv zu entfernen.
  • Hygienische Händedesinfektion: Es sollte darauf geachtet werden, dass ein geeignetes Desinfektionsmittel verwendet wird und alle Teile der Hände, einschließlich der Fingerzwischenräume und Fingernägel, gründlich benetzt und eingerieben werden.
  • Gebrauch von Schutzhandschuhen bei Bedarf: Schutzhandschuhe sind sinnvoll, wenn man in Kontakt mit potenziell infektiösen Materialien, Reinigungsmitteln oder anderen Substanzen kommt, die die Haut schädigen könnten oder bei denen eine direkte Übertragung von Krankheitserregern möglich ist.
  • Regelmäßige Hautpflege: Die Hände sollten mit Handcreme gepflegt werden, um die Haut vor Austrocknung und Rissen zu schützen, welche durch häufiges Waschen und Desinfizieren entstehen können, und um die natürliche Barrierefunktion der Haut zu erhalten.

Wann sollten die Hände gewaschen werden?:
Kleine Kinder berühren fast alles, was sie umgibt, wodurch Infektionen meist über Handkontakt übertragen werden. Daher ist das richtige Händewaschen entscheidend und sollte gerade auch den Kindern beigebracht werden. Die Handhygiene ist besonders wichtig:

  • nach dem Umgang mit infektiösen Kindern
  • nach dem Wickeln
  • bei der Wundversorgung
  • nach Reinigungsarbeiten
  • vor dem Zubereiten von Mahlzeiten

Eine gründliche Handhygiene reicht jedoch nicht aus, da die Kleinsten nicht nur alles anfassen, sondern auch in den Mund stecken. Eine gründliche Reinigung aller Gegenstände und Kontaktflächen in den Einrichtungen ist daher essenziell. Hygiene ist gerade auch an Orten, die man nicht auf den ersten Blick auf dem Schirm hat, wichtig, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden.

Angefangen bei den Fußböden, denn für die hygienische Reinigung dieser sollten die verschiedenen Bereiche mit unterschiedlichen Wischbezüge gereinigt werden. Um diese besser auseinanderzuhalten, können Sie etwa verschiedenfarbige Bezüge verwenden. Bei der Kitareinigung werden in der Regel zwei verschiedenfarbige Wischbezüge sowie fünf verschiedenfarbige Tücher eingesetzt. Durch die Zwei-Eimer-Methode oder die Nutzung industrieller Reinigungsgeräte kann zudem die Schmutzverschleppung verhindert werden.

Wichtig: Innerhalb der Einwirkzeit der Desinfektionsmittel-Lösungen dürfen die Flächen nicht trocken- oder nachgewischt werden. Zudem sollten wiederverwendbare Reinigungsutensilien wie Wischbezüge und Tücher nach Gebrauch bei mindestens 60°C gewaschen oder in einer Desinfektionslösung eingeweicht und anschließend trocken gelagert werden.

Die Teppiche sollten regelmäßig täglich abgesaugt werden sowie mindestens zweimal jährlich einer gründlichen Tiefenreinigung, idealerweise mit der Sprüh-Extraktionsmethode, unterzogen werden. Bei der Pflege sollten Geräte mit Mikro- oder Absolutfiltern zum Einsatz kommen. HEPA-Filter filtern sogar Partikel von 0,1 und 0,3 Mikrometer heraus.

Neben den Fußböden ist gerade die Reinigung von Wickel- und Sanitärbereichen von großer Bedeutung für die Hygiene. Konkret bedeutet dies, dass alle hygienisch relevanten Gegenstände wie Wickeltische und Wickelunterlagen nach jeder Benutzung desinfizierend gereinigt werden müssen. Ebenso wichtig ist ein verschließbarer und desinfizierbarer Windelbehälter, um die Hygiene zu gewährleisten.

Worauf besonders zu achten ist:

  • Feuchte Reinigung aller Flächen
  • Regelmäßige Reinigung & Austausch der Toilettenbürsten
  • Positionierung der Toilettenbürsten außer Reichweite der Kinder
  • Tägliche Leerung der Windeleimer
  • Einmalhandtücher oder personengebundene Handtücher

Neben dem Sanitätsbereich sind gerade die Küchen ein Ort mit besonders strengen Hygienemaßnahmen. Alle Mitarbeiter, die in Kitas mit Lebensmitteln arbeiten, müssen die Bestimmungen der § 42 und §43 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) kennen und eine entsprechende Bescheinigung des Gesundheitsamtes vorlegen. Die Einhaltung der EU-Verordnungen zur Lebensmittelhygiene sowie weiterer rechtlicher Vorgaben ist dabei unerlässlich, um eine sichere und hygienische Umgebung für die Zubereitung von Mahlzeiten zu gewährleisten.

Achtung: In Kita-Küchen, in denen frisch gekocht wird, ist neben dem Infektionsschutzgesetz die Einhaltung des HACCP-Konzepts (Hazard Analysis and Critical Control Points) für die Hygiene unerlässlich. Hierbei wird besonderer Wert auf Hygiene gelegt: Lange Haare müssen gebunden sein, und nach dem Umgang mit rohem Fleisch oder Frischteig ist eine gründliche Handreinigung und -desinfektion Pflicht.

Bei der Reinigung von Kitas kommt es jedoch nicht nur auf die gründliche Arbeit an, sondern auch auf die kindersichere Lagerung der Reinigungsutensilien. Diese sollten in einem verschlossenen Schrank gelagert werden, der hoch genug angebracht ist, um außerhalb der Reichweite neugieriger Kinderhände sicher zu sein. Auch beim Reinigen selbst sollten die Sachen verschlossen auf dem Reinigungswagen stehen.

Neben der gründlichen Reinigung der Innenräume ist auch die Pflege und Sauberkeit des Außenbereichs in Kindertagesstätten von essentieller Bedeutung. Der Hygieneplan einer Kita sollte daher explizit Maßnahmen für den Außenbereich umfassen. Dazu gehört, dass Sand- und Wasserspielbereiche mit der gleichen Sorgfalt wie die Innenräume behandelt und regelmäßig gereinigt werden.

Etwa sollten Sandkästen bei Nichtgebrauch abgedeckt werden, um zu verhindern, dass Tiere wie Katzen den Sand als Toilette nutzen und so Verunreinigungen verursachen. Bei Wassertischen und anderen Bereichen, die Wasser enthalten, ist es wichtig, stets frisches Trinkwasser zu verwenden und dieses regelmäßig zu wechseln. Dies beugt der Bildung von Keimen vor und stellt sicher, dass die Kinder in einer hygienisch einwandfreien Umgebung spielen.

Hilfreiche Tipps für die Pflege des Sandes:

  • Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzäunung)
  • Sandkästen über Nacht bzw. Wochenende abdecken
  • Häufiges Harken zur Reinigung und Belüftung des Sandes
  • Tägliche visuelle Kontrollen auf Verunreinigungen
  • Sandwechsel bei starker Verschmutzung sofort, ansonsten alle 2 bis 5 Jahre

Wir haben bis jetzt bereits viele wichtige Aspekte beleuchtet – von der Handhygiene bis zur Reinigung der Spielbereiche. Doch es gibt weitere wichtige Gesundheitsaspekte, die in jeder Kita Beachtung finden sollten: die Prävention und das Management meldepflichtiger Krankheiten sowie Maßnahmen zur Legionellenprävention.

Auch der beste Rahmenhygieneplan kann Krankheiten nicht völlig verhindern. Schließlich können sich Kinder und Babys in vielen anderen Bereichen anstecken und die Erreger anschließend in die Kita tragen. Daher gibt es einige ganz typische Infektionskrankheiten, bei deren Auftreten spezielle Schritte unternommen werden sollten. Zu diesen finden Sie detaillierte Informationen im Infektionsschutzgesetz.

Um die Gesundheit der Kinder über Infektionskrankheiten hinaus zu schützen, ist die Legionellenprävention ein wichtiger Aspekt. Nach Phasen, in denen die Wasserleitungen nicht genutzt wurden – beispielsweise über das Wochenende oder nach Feiertagen – ist es entscheidend, die Wasserentnahmestellen für mindestens drei Minuten zu öffnen.

Dieser einfache Schritt hilft, das sogenannte Stagnationswasser aus den Leitungen zu spülen und das Risiko einer Legionellenkontamination zu minimieren. Eine regelmäßige Durchführung dieser Maßnahme sorgt für eine sichere und gesunde Umgebung.

Tipps zur Legionellenprävention nach längeren Schließzeiten:

  • Erwärmen Sie den Warmwasserspeicher auf 70 Grad Celsius.
  • Öffnen Sie in allen Räumen mit Wasserentnahmestellen das Fenster.
  • Stellen Sie alle Wasserhähne und Duschen auf „heiß“ und lassen Sie das Wasser für mindestens drei Minuten laufen.
  • Tragen Sie beim Öffnen der Wasserhähne eine Schutzmaske und verlassen Sie den Raum.
  • Wiederholen Sie den gesamten Vorgang und drehen alle Hähne auf „kalt“.
  • Wasseranschlüsse im Garten oder der Garage sollten ebenfalls durchgespült werden.

Das Thema Sauberkeit und Hygiene in Kitas ist nicht nur umfassend, sondern auch entscheidend für das Wohlbefinden. Um Ihnen mehr Zeit für die liebevolle Betreuung der Kleinen zu geben, kann die Unterstützung durch eine spezialisierte Reinigungskraft bei der Kita Reinigung in Hamburg ein wahrer Segen sein.

Diese Fachkraft kümmert sich nicht nur um die alltägliche Sauberkeit, sondern stellt auch sicher, dass die spezifischen Hygienestandards für Kindertagesstätten in Ihrem Bundesland eingehalten werden. Zudem nimmt sie Ihnen die Sorge, stets ausreichend Verbrauchsmaterialien vorrätig zu haben. So können Sie sich voll und ganz auf das konzentrieren, was wirklich zählt: die Kinder.

Unser Tipp: Da die Reinigungskräfte viel Kontakt mit einem feuchten Milieu haben, ist die richtige Händehygiene auch hier sehr wichtig. Daher ist es essentiell, die Mitarbeiter streng in die Hygienemaßnahmen zu unterweisen.

Hygiene in Kindergärten ist weit mehr als nur eine Routineaufgabe – es ist ein wesentlicher Bestandteil, um eine gesunde und sichere Umgebung für unsere Kinder zu schaffen. Wie wir gesehen haben, reicht es nicht aus, nur die Oberflächen zu reinigen. Vielmehr geht es darum, ein umfassendes Verständnis von Hygiene zu entwickeln, das regelmäßige Desinfektion, sorgfältige Handhygiene und spezielle Reinigungsverfahren umfasst.

Die Einhaltung der Hygienepläne ist entscheidend, um Infektionen und Krankheiten effektiv zu bekämpfen und gleichzeitig den Kindern die Bedeutung guter Hygienepraktiken beizubringen. Dies schließt auch die Prävention von meldepflichtigen Krankheiten und Legionellen ein, um das Risiko von Gesundheitsproblemen in Ihrer Einrichtung zu minimieren.

Letztlich ist die Investition in eine spezialisierte Reinigungskraft nicht nur eine Investition in die Hygiene, sondern auch in das Wohlbefinden. Indem wir uns auf die Details konzentrieren und die Hygiene ernst nehmen, schaffen wir eine Umgebung, in der Kleinkinder und Babys sicher spielen, lernen und wachsen können.