Gründächer für Unternehmen – ökologisch, wirtschaftlich, nachhaltig

Begrüntes Dach auf einem Hochhaus nach einer professionellen Gründachwartung.

Im urbanen Raum wird die Nutzung von Dachflächen zunehmend neu gedacht – besonders im gewerblichen Umfeld. Wo früher Kies oder Bitumen dominierten, setzen viele Unternehmen heute auf nachhaltige Lösungen wie Gründächer. Sie bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern wirken sich auch positiv auf die Energiekosten, die Gebäudesubstanz und sogar das Unternehmensimage aus.

Für viele Immobilieneigentümer stellt sich jedoch die Frage: Wie aufwändig ist die Umsetzung? Welche Vorteile ergeben sich konkret – wirtschaftlich wie ökologisch? Und lohnt sich eine Dachbegrünung auch bei Bestandsgebäuden?

In diesem Beitrag geben wir fundierte Antworten – basierend auf Fachwissen aus der Praxis und unserer langjähriger Erfahrung im Bereich Gebäudepflege.

Ein Gründach ist eine Dachfläche, die vollständig oder teilweise mit Vegetation bedeckt ist. Der Aufbau besteht dabei aus mehreren Schichten: einer wurzelfesten Dachabdichtung, einer Schutzlage, einer Drainage, einem Filtervlies, einem speziellen Substrat (nicht mit normaler Erde zu verwechseln) sowie einer abschließenden Bepflanzung. Ziel ist es, eine dauerhaft funktionale und ökologisch wertvolle Begrünung zu schaffen – ohne die Gebäudesubstanz zu gefährden.

Gründächer lassen sich grundsätzlich in zwei Varianten unterteilen:

Intensive Dachbegrünung: Diese Variante ähnelt einem Garten auf dem Dach. Dadurch findet die Natur ihren Weg zurück in die Stadt – und schafft grüne Oasen mitten im urbanen Raum. Intensive Gründächer erfordern einen deutlich höheren Aufbau, bringen mehr Gewicht mit sich und sind in der Pflege anspruchsvoller. Dafür können sie als Aufenthaltsfläche genutzt werden und bieten größere gestalterische Freiheiten. So lassen sich dort etwa Stauden, Sträucher oder kleine Bäume pflanzen. Intensive Begrünungen sind daher häufiger bei Neubauten mit gezielter Planung zu finden.

Extensive Dachbegrünung: Diese Form ist besonders pflegeleicht und wird häufig bei Gewerbeimmobilien eingesetzt. Sie kommt mit einem vergleichsweise geringen Substrataufbau aus, ist leicht, kostengünstig und eignet sich auch für Dächer mit begrenzter Traglast. Verwendet werden meist niedrigwüchsige, trockenheitsresistente Pflanzen wie Sedum, Moose oder Gräser. Die Flächen sind in der Regel nicht begehbar – mit Ausnahme von Wartungsgängen.

Nahezu jede Dachfläche lässt sich begrünen – vorausgesetzt, die baulichen Voraussetzungen stimmen. Besonders im gewerblichen Bereich eröffnen sich dadurch vielfältige Potenziale: vom Bürogebäude über Logistikzentren bis hin zu Produktionshallen oder öffentlichen Einrichtungen.

  • Büro- und Verwaltungsgebäude: Hier kommen in der Regel extensive Begrünungen zum Einsatz – sie sind leicht, pflegearm und effizient umzusetzen. Unternehmen profitieren dabei nicht nur energetisch, sondern können sich auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien positiv positionieren.
  • Produktions- und Lagerhallen: Große Dachflächen lassen sich ideal extensiv begrünen. Der Effekt: bessere Dämmung, geringere Temperaturspitzen und langfristige Entlastung der Gebäudetechnik.
  • Logistikzentren: Gerade bei eingeschossigen Hallen ist das Verhältnis zwischen Dachfläche und Grundfläche besonders hoch – perfekt für eine ökologische Nachnutzung.
  • Öffentliche und soziale Einrichtungen: Schulen, Kitas oder Verwaltungsgebäude setzen verstärkt auf Dachbegrünung – häufig unterstützt durch städtische Förderprogramme.

Ob eine Dachbegrünung möglich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu den wichtigsten zählen:

  • Dachneigung: Flachdächer oder Dächer mit bis zu 15° Neigung sind optimal. Ab ca. 20° sind zusätzliche Sicherungsmaßnahmen nötig.
  • Tragfähigkeit und Statik: Auch bei extensiven Begrünungen muss die zusätzliche Last berücksichtigt werden – meist ca. 60-150 kg/m².
  • Windlast und Standortbedingungen: Exponierte Lagen erfordern angepasste Pflanzenauswahl und technische Sicherungen.
  • Dachhaut und Entwässerung: Eine wurzelfeste Abdichtung und eine funktionierende Drainage sind unerlässlich.

Gründach oder Photovoltaik? Diese Entscheidung muss gar nicht getroffen werden – denn beides lässt sich hervorragend kombinieren. Die Begrünung senkt die Umgebungstemperatur auf dem Dach, was wiederum die Effizienz der Solarmodule verbessern kann.

Umgekehrt schützen die Module empfindliche Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung. Erste Studien deuten darauf hin, dass diese Kombination den Ertrag der Photovoltaikanlage sogar steigern kann (vgl. Umweltbundesamt – Solaranlagen auf Gründächern).

Gründächer bieten weit mehr als nur einen ökologischen Mehrwert. Sie beeinflussen Betriebs- und Instandhaltungskosten, verbessern das Gebäudeklima und können sogar bei Versicherung und kommunalen Abgaben positive Effekte erzielen. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Vorteile aus Unternehmenssicht.

Ein Gründach wirkt im Sommer wie eine natürliche Klimaanlage und reduziert die Aufheizung des Gebäudes deutlich. Im Winter wiederum verbessert die Vegetationsschicht die Wärmedämmung. Der Effekt: ein geringerer Heiz- und Kühlbedarf.

  • Energieeinsparungen von bis zu 10 % sind laut Experteneinschätzung realistisch – abhängig von Nutzung und Gebäudestruktur.
  • Besonders bei großflächigen Hallen und Bürogebäuden mit hohem Energiebedarf lohnt sich die Investition langfristig.

Die Vegetationsschicht schützt die darunterliegende Dachhaut vor extremen Temperaturschwankungen, UV-Strahlung und mechanischen Belastungen (z. B. durch Hagel). Das verlängert die Lebensdauer der Dachabdichtung um bis zu 10 Jahre – vorausgesetzt, die Begrünung wird fachgerecht angelegt und gepflegt.

Gründächer nehmen einen Teil des Niederschlags auf, speichern ihn und geben ihn verzögert wieder ab. Das reduziert die Belastung der Entwässerungssysteme durch Regenwasser – ein wichtiger Faktor angesichts zunehmender Starkregenereignisse.

Gerade im industriellen Umfeld berichten Unternehmen von spürbaren Effekten: Begrünte Dächer können Feinstaub binden und tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei – ein Pluspunkt für Mitarbeitende und Umwelt gleichermaßen.

  • Die Begrünung unterstützt die lokale Biodiversität, indem sie Lebensraum für Insekten, Vögel und Pflanzen schafft.
  • In dicht bebauten Gebieten verbessert sich außerdem das Mikroklima – sowohl auf als auch rund um das Gebäude.
  • Gründächer wirken wie ein natürlicher Schalldämpfer. Sie reduzieren sowohl Lärm – etwa durch Verkehr oder Maschinen – als auch die Schallreflexion vom Dach.

Gründächer zahlen auf mehrere ESG-Kriterien ein – insbesondere auf den Bereich ”Environment“. In Nachhaltigkeitsbewertungen wie DGNB oder BREEAM können sie das Gesamtrating verbessern und dabei helfen, Umweltziele messbar zu erreichen.

  • In Ausschreibungen und Investorengesprächen gewinnen solche Faktoren zunehmend an Bedeutung.
  • Auch bei Mitarbeitenden und Geschäftspartnern wirkt eine sichtbar nachhaltige Bauweise glaubwürdig und positiv.

Die Entscheidung für ein Gründach ist nicht nur eine Frage der Nachhaltigkeit – sondern auch der Wirtschaftlichkeit. Zwar variieren die Investitionskosten je nach Objekt stark, doch mittel- bis langfristig können Unternehmen durch Einsparungen und Förderungen spürbar profitieren.

Eine pauschale Antwort ist schwierig, denn die Wirtschaftlichkeit und die Preise hängen maßgeblich von folgenden Faktoren ab:

  • Größe und Art der Dachfläche
  • Standort (insbesondere kommunale Abwassersatzung)
  • Fördermöglichkeiten (z. B. Zuschüsse, Steuererleichterungen)
  • Kombination mit anderen Maßnahmen (z. B. Photovoltaik)

Viele Städte und Bundesländer unterstützen Dachbegrünung gezielt – vor allem im Rahmen von Klimaanpassungsstrategien oder Entsiegelungsprogrammen (Unter Entsiegelung versteht man das Entfernen von undurchlässigen Belägen wie Asphalt, Beton oder Pflastersteinen, um den natürlichen Boden darunter wieder freizulegen). Förderfähig sind häufig:

  • Material- und Installationskosten
  • Planungsleistungen
  • Maßnahmen zur Regenwasserrückhaltung

Beispiele für Förderprogramme:

  • Hamburg: Förderung bis zu 60 % der Gesamtkosten für private und gewerbliche Flächen – inkl. Beratung durch das Bezirksamt (mehr dazu)
  • Berlin: Zuschüsse für Gründächer im Rahmen des GründachPLUS-Programms

Immer mehr Unternehmen integrieren Nachhaltigkeit in ihre Bau- und Investitionsentscheidungen. Gründächer können in diesem Zusammenhang wichtige Pluspunkte liefern – besonders in Bezug auf das „E“ von ESG („Environment“):

  • DGNB-Zertifizierung: Dachbegrünung verbessert Bewertungen in den Bereichen ökologische Qualität, Technische Qualität und Standortqualität (das Wichtigste zur DGNB-Zertifizierung)
  • BREEAM: Punktvergabe für ökologische Aufwertung von Gebäuden, Regenwassermanagement und Biodiversitätsförderung (Zur BREEAM-Zertifizierung)
    KfW-Förderungen: Unter bestimmten Bedingungen kann eine Dachbegrünung auch zur Förderfähigkeit von energetischen Sanierungen beitragen (Mehr zu den KfW-Förderungen)

Für Unternehmen mit langfristiger ESG-Strategie oder Immobilien im Bestand, die zukunftsfähig bleiben sollen, ist die Dachbegrünung daher weit mehr als ein ”grünes Extra“.

Auch wenn Gründächer aus der Ferne schlicht wirken, steckt im Detail einiges an Planung und Know-how. Vor allem im gewerblichen Bereich muss jedes Projekt individuell betrachtet und professionell umgesetzt werden. Denn nur so sind die gewünschten Effekte – von der Regenwasserrückhaltung bis zur Energieeinsparung – langfristig gesichert.

Jedes Gründach beginnt mit einer Vor-Ort-Besichtigung. Dabei wird geprüft:

  • Wie ist die bestehende Dachhaut beschaffen?
  • Ist eine wurzelfeste Abdichtung vorhanden – oder muss nachgerüstet werden?
  • Wie sieht es mit der Statik aus? (Tragfähigkeit pro m²)
  • Welche Art von Begrünung ist gewünscht – extensiv oder intensiv?

Je nach Dachtyp wird außerdem geklärt:

  • Gibt es eine vorhandene Absturzsicherung oder muss für die Zeit der Arbeiten eine temporäre Sicherung eingerichtet werden?
  • Ist ein Modulsystem sinnvoll – etwa mit vorgefertigten Platten, die befüllt und direkt begrünt werden können?
  • Muss ein Dachdecker hinzugezogen werden?

Nach der Planungsfreigabe erfolgt die Umsetzung – meist mit vorgefertigten Modulen, die direkt auf die Dachfläche aufgelegt werden. Diese bestehen aus:

  • einer integrierten Drainage
  • einem Filtervlies
  • einem Substratbett (speziell auf das Gewicht abgestimmt)
  • einer Saatgutmischung mit widerstandsfähigen Pflanzen

Bei richtiger Ausführung wächst die Begrünung ohne weitere Maßnahmen an – eine dauerhafte Bewässerung ist in der Regel nicht nötig.

Der Pflegeaufwand ist überschaubar – aber wichtig für die Funktionalität und Langlebigkeit. Fachgerecht ausgeführt, genügen zwei Durchgänge pro Jahr:

  • Frühjahr (ca. April): Entfernen von Fremdbewuchs, Sichtkontrolle auf Schäden, erstes ”Aufräumen“ nach dem Winter
  • Herbst (ca. September): Zweite Kontrolle, Nachsaat bei Bedarf, Vorbereitung auf die Winterruhegt.

Besonderes Augenmerk liegt auf:

  • Fremdpflanzen: z. B. Birken oder andere Flugsamen, die mit ihren Wurzeln die Dachhaut durchdringen können
  • Entwässerungssysteme: Diese müssen frei bleiben, um Staunässe und Schäden zu vermeiden.

Gründächer sind längst mehr als nur ein ökologisches Bekenntnis – sie bieten auch konkrete Mehrwerte für Unternehmen, Mitarbeitende und Stakeholder. Neben den technischen und wirtschaftlichen Vorteilen eröffnen sich neue Nutzungsoptionen, die vielen Menschen im Vorfeld gar nicht bewusst sind.

Intensive Dachbegrünungen können – bei entsprechender Planung – als gestaltete Aufenthaltsflächen genutzt werden. Besonders bei Neubauten oder Sanierungen von Bürogebäuden entstehen so kleine grüne Rückzugsorte:

  • für Pausen und Bewegung
  • als Treffpunkt für Teams
  • als Teil eines gesundheitsfördernden Arbeitsumfelds

In Bestandsbauten ist das seltener der Fall – dort dominieren extensive Systeme. Dennoch zeigen sich auch hier positive Effekte: Begrünte Dächer verbessern das Raumklima spürbar, reduzieren den Schall von außen und wirken sich positiv auf das Arbeitsumfeld aus.

2. Synergieeffekte mit Photovoltaikanlagen

Viele Unternehmen gehen heute den Schritt zur energetischen Eigenversorgung – und fragen sich, ob sie sich zwischen Gründach und PV-Anlage entscheiden müssen. Die gute Nachricht: Das eine schließt das andere nicht aus – im Gegenteil.

  • Die Vegetation kühlt das Mikroklima auf dem Dach, was die Effizienz der PV-Module verbessern kann.
  • Die Module spenden ihrerseits punktuell Schatten und stabilisieren die Temperaturverhältnisse für die Pflanzen.
  • Die Kombination spart Fläche und erhöht die Flächeneffizienz pro Quadratmeter Dachfläche.

In der Praxis bewährt sich dieses Modell besonders auf Dächern großer Industrie- und Logistikgebäude, wo durch den kombinierten Aufbau ökologische und wirtschaftliche Vorteile gleichzeitig genutzt werden können.

3. Rückmeldungen aus der Praxis: bessere Luft, besseres Gefühl

In der Zusammenarbeit mit Industriekunden berichten unsere Fachkräfte regelmäßig von interessanten Nebeneffekten:

  • Wahrnehmbare Verbesserung der Luftqualität im Umfeld großer Dachflächen – insbesondere bei zuvor stark versiegelten Industriearealen.
  • Positives Mitarbeiterfeedback: Begrünte Dächer sorgen für ein verbessertes Arbeitsklima – auch wenn sie von unten nicht direkt sichtbar sind.
  • Stärkung des ”grünen Images“: Unternehmen nutzen die Begrünung zunehmend auch kommunikativ, etwa in Jahresberichten, auf Websites oder im Rahmen von ESG-Bewertungen.

Peters + Burkhardt – Ihr Partner für Gründächer in Hamburg

Als erfahrenes Unternehmen im Bereich Gebäudeservice und Werterhalt begleiten wir unsere Kunden nicht nur bei der Reinigung und Pflege von Bestandsflächen – sondern auch bei der nachhaltigen Entwicklung ihrer Immobilien. Gründächer sind für uns keine reine Zukunftsvision, sondern gelebte Praxis.

Was uns auszeichnet:

  • Langjährige Erfahrung mit extensiven Dachbegrünungen – insbesondere bei gewerblich genutzten Immobilien
  • Fachkundige Objektbegehung und Beratung – individuell, lösungsorientiert, transparent
  • Zuverlässige Ausführung mit qualifiziertem Personal – von der Planung bis zur Pflege
  • Sorgfältige Pflegekonzepte – abgestimmt auf Vegetationsperiode, Standort und Substrat
  • Koordination mit Dachdeckern und Statikern – für rechtssichere und technisch einwandfreie Lösungen

Unser Einsatzgebiet umfasst Hamburg und Umgebung. Ob Sanierungsprojekt, Nachrüstung oder Neubau – wir prüfen die Möglichkeiten und erstellen ein individuell angepasstes Angebot, dies gilt ebenso für die Gründachwartung in Hamburg. Dabei steht der langfristige Nutzen für Sie als Eigentümer stets im Mittelpunkt.

Gründächer verbinden ökologische Verantwortung mit wirtschaftlichem Nutzen – Sie verbessern das Raumklima, schonen Ressourcen, erhöhen den Gebäudewert und unterstützen Ihre Nachhaltigkeitsziele. Besonders im gewerblichen Bereich bieten sie eine nachhaltige Möglichkeit, ungenutzte Flächen aufzuwerten und auf klimatische Herausforderungen aktiv zu reagieren.

Sie möchten prüfen, ob Ihr Gebäude für eine Dachbegrünung geeignet ist?
Dann sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne persönlich und vor Ort.